Normalerweise viel zu klein für die Börse. Doch die auf Software für Arztpraxen spezialisierte Medondo Holding hat eine Reihe von Ankerinvestoren, die fest an das Geschäftsmodell glauben und via Barkapitalerhöhungen sowie dem Tausch von Wandelanleihen in Medondo-Aktien – zu eigentlich vorteilhaften Konditionen – dem Unternehmen mehr finanziellen Spielraum verschaffen. Nun: Letztlich wäre es auch bitter, wenn den Münchnern auf der Zielgeraden die Puste ausgehen würde. „Unsere Software ist stabil, ausgereift und frei von Kinderkrankheiten. Sie bietet Arztpraxen eine verlässliche Grundlage für den erfolgreichen Einstieg in die digitale Zukunft“, betont das Unternehmen. Doch der Weg von einem fertigen Produkt tatsächlich hinein in die Arztpraxen ist schwierig und bedarf cleverer Vertriebskonzepte und Partnerschaften.
Im vergangenen Jahr blieb Medondo mit um knapp 23 Prozent auf 962.000 Euro rückläufigen Umsatzerlösen jedenfalls hinter den Erwartungen. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) war mit minus 3,62 Mio. Euro für 2024 zwar deutlich verbessert gegenüber dem Vorjahreswert von minus 4,29 Mio. Euro, aber eben immer noch tief in der Verlustzone. Die Vertriebs- und Marktoffensive von Medondo sollte im laufenden Jahr also markante Erfolge zeigen, damit sich Bilanzrelationen wieder erholen. „Ziel ist es, den Break-even-Point zeitnah zu erreichen. Durch zusätzliche Kooperationen wollen wir zudem die funktionale Weiterentwicklung unserer Lösung gezielt vorantreiben und deren Marktattraktivität weiter erhöhen“, betont das Management. Die Analysten von Sphene Capital gehen davon aus, dass Medondo bereits für 2026 auch unter dem Strich deutlich schwarze Zahlen schreiben kann.
Dem steht ein Börsenwert von zurzeit nur rund 5,5 Mio. Euro entgegen, was etwa der Hälfte des aktuellen Eigenkapitals entspricht. Zuletzt hat Medondo eine Implementierungspartnerschaft mit Kombo Medical Solutions aus Goslar für deren auf Zahnarztpraxen und Labore zugeschnittene CAD-Software kommuniziert. Zuvor hatte Medondo eine strategische Partnerschaft mit der ebenfalls auf Zahnarztpraxen fokussierten Dens GmbH aus Teltow in der Nähe von Berlin auf die Schiene gesetzt. Es tut sich also einiges, was sich 2025 dann hoffentlich auch auf der Erlösseite zeigt. Bilanziell sollte schon die Umwandlung der Wandelschuldverschreibungen eine spürbare Entlastung auf der Zinsseite bringen. Dennoch ist der Microcap ein Hotstock mit erheblichen Risiken – aber eben auch Chancen. Der Aktienchart liefert derweil ein immer noch trauriges Bild.
INVESTOR-INFORMATIONEN
©boersengefluester.de
Medondo Holding
WKN
ISIN
Rechtsform
Börsenwert
IPO
Einschätzung
Hauptsitz
813135
DE0008131350
AG
5,50 Mio. €
18.08.2011
Halten
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick
2019
2020
2021
2022
2023
2024
2025
Umsatzerlöse1
2,41
2,50
2,20
1,60
1,25
0,96
0,00
EBITDA1,2
-0,47
-0,75
-2,56
-3,03
-1,86
-2,30
0,00
EBITDA-Marge %3
-19,50
-30,00
-116,36
-189,38
-148,80
-239,09
0,00
EBIT1,4
-0,49
-1,05
-4,11
-5,24
-4,14
-3,62
0,00
EBIT-Marge %5
-20,33
-42,00
-186,82
-327,50
-331,20
-375,99
0,00
Jahresüberschuss1
-0,57
-1,10
-4,18
-5,33
-4,29
-3,62
0,00
Netto-Marge %6
-23,65
-44,00
-190,00
-333,13
-343,20
-375,99
0,00
Cashflow1,7
-0,13
-1,00
-3,82
-1,41
-1,62
-3,62
0,00
Ergebnis je Aktie8
-0,06
-0,11
-0,29
-0,35
-0,28
-0,21
-0,08
Dividende je Aktie8
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
Foto: Shutterstock