Noch ist es zu früh für eine nachhaltige Einschätzung. Fakt ist jedoch, dass die Präsenz von LM Pay-Vorstand Jakub Czarzasty auf diversen Investorenkonferenzen – virtuell und in Präsenzform – allmählich Wirkung zeigt. Jedenfalls hat sich der Aktienkurs des polnischen FinTech-Unternehmens mit Notiz im Düsseldorfer Primärmarkt oberhalb von 40 Euro etabliert, wenngleich die Schwankungen noch immer relativ erratisch und auch die Handelsumsätze alles andere als ausreichend liquide sind. Rein operativ kommt das auf die Finanzierung von kleineren Schönheitseingriffen wie Zahnbleaching oder Lippenunterspritzungen spezialisierte Unternehmen derweil gut voran.
Mittlerweile liegen auch der Jahresabschluss für 2024 sowie die Daten für das erste Quartal 2025 vor. Dabei zeigt LM Pay für die ersten drei Monate des laufenden Jahres ein deutliches Umsatzplus von rund 22 Prozent auf umgerechnet 1,7 Mio. Euro (die Bilanzierung erfolgt in Zloty) sowie ein leicht rückläufiges EBIT (Ergebnis vor Zinsen und Steuern) von 0,53 Mio. Euro. Laut CEO Czarzasty hängt die Ergebnisentwicklung mit den Entwicklungsaufwendungen für neue Produkte sowie für Partnerschaften in den Bereichen Banking und Versicherungen zusammen. So wertet Czarzasty die Belastungen aus dem Auftaktviertel als „temporären Effekt“. Für das Gesamtjahr kalkuliert er mit Erlösen zwischen 7,5 und 9,8 Mio. Euro sowie einem EBIT in einer Bandbreite von 1,6 bis 2,8 Mio. Euro. Spannend ist die Ausweitung des Geschäftsmodells auf den Assekuranzbereich allemal.
Gemeinsam mit der polnischen Versicherungsplattform CUK bietet LM Pay eine Lösung (CUK Flex Pay) an, wonach die Kunden ihre Prämien für die wichtigsten Basisversicherungen flexibel finanzieren können. „Die einmalige Zahlung einer Prämie war für viele Familien mit Einschränkungen im Haushaltsbudget verbunden“, sagt Olga Gójska, Vertriebs- und Kundendienstleiterin bei LM Pay. „CUK Flex Pay ist auch aus geschäftlicher Sicht ein strategisch wichtiger Schritt für uns – wir erschließen eine neue Branche und entwickeln unser Care Now, Pay Later-Modell weiter.“ Die Mitte Oktober 2024 auf die Schiene gesetzte Kooperation zwischen CUK und LM Pay nimmt also Fahrt auf. Weitere Details dazu dürfte Vorstand Jakub Czarzasty auf dem von mwb Research organisierten Investoren-Call am 9. Juli 2025 verraten. Zudem hat LM Pay schon jetzt seine Teilnahme an der Herbstkonferenz von Equity Forum Anfang September in Frankfurt signalisiert.
Die Analysten von mwb Research stufen die LM Pay-Aktie zurzeit als Kauf mit Kursziel 63 Euro ein. Luft nach oben ist also reichlich vorhanden. Dabei beträgt die aktuelle Marktkapitalisierung etwas mehr als 26 Mio. Euro, wovon wiederum gut 28 Prozent dem Streubesitz zuzurechnen sind. Keine Frage: LM Pay ist noch ein vergleichsweise junges Unternehmen an der Börse mit einem entsprechend hohen Risiko. Insbesondere auf der Finanzierungsseite haben die Warschauer noch eine Menge Verbesserungspotenzial. Dafür bekommen Investoren aber auch ein innovatives Unternehmen ins Depot gebucht, was die sich bietenden Möglichkeiten eines Listings in Deutschland beherzt nutzen will.
INVESTOR-INFORMATIONEN
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LM Pay
WKN
ISIN
Rechtsform
Börsenwert
IPO
Einschätzung
Hauptsitz
A3EWU0
PLLMPAY00016
SA
26,07 Mio. €
21.11.2023
Foto: Shutterstock