Nur drei Unternehmen aus dem Frankfurter Scale-Segment bringen es derzeit auf einen Börsenwert oberhalb von 1 Milliarde Euro. Umso beachtlicher, dass – abgesehen von der in einem Übernahmeprozess befindlichen Nürnberger Versicherung – zwei der Milliarden-Firmen Neuemissionen aus dem IPO-Jahrgang 2025 sind: Die in der Energieinfrastruktur tätige Pfisterer Holding SE sowie die auf cloudbasierte Softwarelösungen für die steuerliche Förderung von F&E-Ausgaben spezialisierte Innoscripta SE. Bemerkenswert bei dem Duo ist freilich, dass Pfisterer zum Börsenstart Mitte Mai 2025 mit 488 Mio. Euro bewertet wurde, während Innoscripta zur Notizaufnahme bereits auf eine Marktkapitalisierung von 1.200 Mio. Euro kam.
Gemessen an den für 2024 gezeigten Umsatzerlösen von knapp 65 Mio. Euro sowie dem daraus erzielten Gewinn nach Steuern von gut 25 Mio. Euro sicher eine Bürde. Entsprechend schlängelt sich die Notiz von Innoscripta seit dem Kapitalmarktdebüt – unter vergleichsweise großen Schwankungen – auch eher seitwärts. Doch der Trend zeigt zuletzt eher nach oben. Immerhin wird das Unternehmen sich im November 2025 auf der Berenberg US Discovery Conference, auf der MKK Münchner Kapitalmarkt Konferenz von GBC und anschließend auch noch auf dem Eigenkapitalforum der Deutschen Börse in Frankfurt präsentieren. Mit dabei haben die Münchner ganz starke Zahlen für die ersten neun Monate des laufenden Jahres, die zeigen, dass Innoscripta nicht ohne Grund so sportlich bewertet ist.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick
2019
2020
2021
2022
2023
2024
2025
Umsatzerlöse1
9,85
8,46
19,83
27,27
39,37
64,71
108,00
EBITDA1,2
3,73
0,63
7,85
9,33
15,62
37,46
52,00
EBITDA-Marge %3
37,86
7,47
39,58
34,21
39,68
57,89
48,15
EBIT1,4
3,64
0,48
7,73
9,18
15,47
37,28
51,20
EBIT-Marge %5
36,91
5,72
7,73
9,18
39,29
57,61
47,41
Jahresüberschuss1
2,41
0,29
4,99
6,10
10,27
25,09
37,00
Netto-Marge %6
24,46
3,48
25,15
22,35
26,09
38,77
34,26
Cashflow1,7
2,51
0,44
1,73
8,89
5,26
20,14
38,50
Ergebnis je Aktie8
0,24
0,03
0,50
0,61
1,03
2,51
3,70
Dividende je Aktie8
0,00
0,00
0,00
0,50
0,80
2,40
1,50
So zeigt die Gesellschaft für Q1 bis Q3 2025 ein Umsatzwachstum von gut 80 Prozent auf 70,67 Mio. Euro. Das EBIT (Ergebnis vor Zinsen und Steuern) kam dazu nochmals überproportional um etwas mehr als 96 Prozent auf 40,83 Mio. Euro voran. Entsprechend agiert Innsoscripta mit einer auch für den Softwaresektor ungewöhnlichen EBIT-Marge von fast 58 Prozent. Unter dem Strich steht ein von 14,04 auf 27,87 Mio. Euro verbesserter Konzernüberschuss. Der operative Cashflow von 32,76 Mio. Euro ist dabei weitgehend deckungsgleich mit dem Free Cashflow – auch das eine nicht alltägliche Situation. Wenig verwunderlich, dass die Bilanz mit fast 39 Mio. Euro viel Cash, überschaubare Bankverbindlichkeiten von knapp 13 Mio. Euro sowie eine Eigenkapitalquote von fast 50 Prozent enthält. Der Buchwert je Aktie beträgt dabei gut 3,90 Euro. Auch diesbezüglich alles im grünen Bereich.
Die Bewertung von Innoscripta am Kapitalmarkt lässt sich aber natürlich trotzdem nur aus dem künftigen Wachstum ableiten. Und hier erhofft sich boersengefluester.de von den kommenden Präsentationen noch ein wenig mehr Einblicke in die weitere Expansionsstrategie. Zur Einordnung: Die Analysten von Warburg Research rechnen in ihrer Studie vom Juli 2025 bis 2027 mit Erlösen von 177 Mio. Euro und einem Gewinn nach Steuern von 65 Mio. Euro (siehe dazu auch unseren Beitrag HIER). Insgesamt gefällt uns die Story aber schon jetzt ziemlich gut. Das dritte Quartal 2025 ist jedenfalls ein Ausrufezeichen, was Wachstum und Ertragskraft angeht. Dabei ist boersengefluester.de der Auffassung, dass die meisten institutionellen Investoren das Unternehmen noch gar nicht wirklich auf dem Radar haben. Auch deshalb sind die kommenden Präsentationen so bedeutsam.
INVESTOR-INFORMATIONEN
©boersengefluester.de
Innoscripta
WKN
ISIN
Rechtsform
Börsenwert
IPO
Einschätzung
Hauptsitz
A40QVM
DE000A40QVM8
SE
1.166,00 Mio. €
23.05.2025
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