Irgendetwas Magisches scheint der Ausblick von CEO Jürgen Otto wohl doch zu haben. Jedenfalls hat der Aktienkurs von Heidelberger Druckmaschinen seit der Veröffentlichung des Geschäftsberichts für 2024/25 (31. März) Anfang Juni 2025 um rund 15 Prozent an Wert gewonnen. Dabei räumt boersengefluester.de gern ein: Nach der Lektüre des – im Wesentlichen bereits im Mai kommunizierten – Zahlenwerks waren wir alles andere als hingerissen von der operativen Entwicklung des Druckmaschinenherstellers. Zwar kam der SDAX-Konzern bei dem um Sondereffekte bereinigten EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) mit 162 Mio. Euro (Vorjahr: 172 Mio. Euro) weitgehend im Rahmen der Erwartungen an. Unter dem Strich blieben aber gerade einmal 5 Mio. Euro an Überschuss stehen – und das bei einem Umsatz von 2.280 Mio. Euro.
Für das laufende Jahr stellt der Vorstand leicht höhere Erlöse von 2.350 Mio. Euro sowie eine adjustierte EBITDA-Marge von bis zu 8,0 Prozent (Vorjahr: 7,1 Prozent) in Aussicht. Das wäre zumindest schon mal ein weiterer Ergebnisanstieg. Umfangreiche Effizienzprogramme sollen das EBITDA in den kommenden Jahren aber signifikant anheben, wie das Management kürzlich auf dem Kapitalmarkttag 2025 betonte. Honoriert wird von den Investoren auch, dass die Auftragseingänge im vergangenen Geschäftsjahr mit 2.433 Mio. Euro um rund 6 Prozent über dem vergleichbaren Vorjahreswert liegen. Zusätzlichen Rückenwind erhoffen sich die Heidelberger von Großformatmaschinen für Verpackungen – auch bei Wettbewerber Koenig & Bauer ist der Verpackungsbereich eigentlicher Treiber. Last but not least gewinnen datengetriebene Geschäftsmodelle auch bei Heidelberger Druckmaschinen an Relevanz. Zudem macht das rentable Servicegeschäft bereits 40 Prozent der Konzernerlöse aus.
Bewertungstechnisch ist die Aktie ohnehin ein klassisches Ziel für valueorientierte Investoren. Das ausgewiesene Eigenkapital übersteigt die Marktkapitalisierung um deutlich mehr als 15 Prozent. Der Free Cashflow ist – nach einem schwachen Auftaktquartal 2024/25 – am Ende noch auf plus 51 Mio. Euro angezogen und bleibt damit nachhaltig im positiven Terrain. Und klammert man die – mit 650 Mio. Euro freilich sehr üppigen – Pensionsrückstellungen aus der Finanzposition aus, weist Heideldruck zurzeit tatsächlich ein Netto-Finanzguthaben von 91 Mio. Euro aus. Summa summarum gibt es also durchaus einige Aspekte, die für den Titel sprechen. In Finanzkreisen wird die Aktie daher als aussichtsreiches Investment gehandelt. Allerdings sollten Anleger beachten, dass die Kursschwankungen mitunter enorm sind.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick
2019
2020
2021
2022
2023
2024
2025
Umsatzerlöse1
2.349,45
1.913,17
2.183,43
2.435,00
2.395,00
2.280,00
2.350,00
EBITDA1,2
146,00
94,47
160,16
209,00
168,00
137,00
155,00
EBITDA-Marge %3
6,21
4,94
7,34
8,58
7,02
6,01
6,60
EBIT1,4
-269,42
17,64
80,74
131,00
91,00
61,00
80,00
EBIT-Marge %5
-11,47
0,92
3,70
5,38
3,80
2,68
3,40
Jahresüberschuss1
-343,00
-42,89
33,06
91,00
39,00
5,00
30,00
Netto-Marge %6
-14,60
-2,24
1,51
3,74
1,63
0,22
1,28
Cashflow1,7
-53,95
0,06
51,27
33,00
90,00
113,00
105,00
Ergebnis je Aktie8
-1,13
-0,14
0,11
0,30
0,13
0,02
0,10
Dividende je Aktie8
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
INVESTOR-INFORMATIONEN
©boersengefluester.de
Heidelberger Druckmaschinen
WKN
ISIN
Rechtsform
Börsenwert
IPO
Einschätzung
Hauptsitz
731400
DE0007314007
AG
499,35 Mio. €
08.12.1997
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