Zu den stärksten Aktien aus dem MDAX gehört zurzeit die Aktie des Frankfurter Flughafenbetreibers Fraport. Mittlerweile nähert sich die Notiz sogar wieder dem Niveau von unmittelbar vor dem Corona-Crash an. Lediglich bis zum Rekordhoch von etwas mehr als 97 Euro von Ende Januar 2018 ist es noch ein gutes Stück Strecke. Dabei hat Fraport seit nun sechs Jahren keine Dividenden mehr ausgeschüttet, um die Bilanzqualität wieder auf Vordermann zu bringen. Gut möglich aber, dass zur HV im kommenden Jahr auch für dividendenorientierte Anleger eine neue Reihe beginnt.
Nun: Sehr viel wichtiger ist ohnehin die reine Kursentwicklung der Aktie, und da sieht es zurzeit eben richtig gut aus. Mit Blick auf die Finanzkennzahlen für das erste Halbjahr 2025 kommt das Unternehmen weitgehend plangemäß voran, selbst wenn die allgemeinen Rahmenbedingungen auch für Fraport herausfordernd sind. Zum Halbjahr zeigt die Gesellschaft einen leichten Umsatzrückgang auf 1.990 Mio. Euro. Das EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) fiel von 567,1 auf 561,2 Mio. Euro zurück. Unter dem Strich steht aufgrund des niedrigeren Ergebnisses bei der Tochter Antalya jedoch ein Gewinnrutsch um 40 Prozent auf 98,6 Mio. Euro. Das Ergebnis je Aktie knickte entsprechend von 1,63 auf 1,03 Euro ein.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick
2019
2020
2021
2022
2023
2024
2025
Umsatzerlöse1
3.705,80
1.677,00
2.143,30
3.194,40
4.000,50
4.427,00
4.500,00
EBITDA1,2
1.180,30
-250,60
757,00
1.029,80
1.204,00
1.301,80
1.380,00
EBITDA-Marge %3
31,85
-14,94
35,32
32,24
30,10
29,41
30,67
EBIT1,4
705,00
-708,10
313,70
564,50
702,80
769,50
845,00
EBIT-Marge %5
19,02
-42,22
14,64
17,67
17,57
17,38
18,78
Jahresüberschuss1
454,30
-690,40
91,80
166,60
430,50
501,90
480,00
Netto-Marge %6
12,26
-41,17
4,28
5,22
10,76
11,34
10,67
Cashflow1,7
952,30
-236,20
392,60
787,30
863,20
1.179,10
940,00
Ergebnis je Aktie8
4,54
-7,09
0,89
1,43
4,26
4,88
4,60
Dividende je Aktie8
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
0,50
Bemerkenswert: Im zweiten Quartal 2025 schaffte Fraport aufgrund des Auslaufens umfangreicherer Investitionen in Lima und Antalya sogar einen positiven Free Cashflow von 28,5 Mio. Euro. Zum Halbjahr bleibt es aber trotzdem bei einem negativen Free Cashflow von minus 324,8 Mio. Euro. Insgesamt sehen die Analysten die Entwicklung beim Free Cashflow jedoch als ermutigendes Zeichen für die Investmentstory von Fraport. „In der zweiten Jahreshälfte erwarten wir Wachstum an allen Standorten. Die Dynamik wird an unseren internationalen Airports stärker sein als in Frankfurt“, sagt CEO Stefan Schulte und rüffelt gleichzeitig das heimische regulatorische Umfeld. „Da die Bundesregierung die im Koalitionsvertrag angekündigten und dringend notwendigen Senkungen der viel zu hohen regulatorischen Standortkosten auch für 2026 nicht im Bundeshaushalt vorsieht, rücken zusätzliche Wachstumsimpulse für den deutschen Markt in weite Ferne. Das ist eine verpasste Chance der Bundesregierung, die Wettbewerbsfähigkeit unserer Branche zu stärken.“
Für das Gesamtjahr bleibt es bei der bisherigen Prognose, wonach mit einer leichten Verbesserung des EBITDA gegenüber dem Vorjahreswert von gut 1.300 Mio. Euro zu rechnen ist. Bewertet wird das Unternehmen an der Börse zurzeit mit knapp 6.830 Mio. Euro – bei allerdings noch immer recht üppigen Netto-Finanzschulden von 8.528 Mio. Euro. Richtig günstig ist die Fraport-Aktie auf dem aktuellen Niveau zwar nicht mehr, aber die grundlegenden Finanzdaten zeigen in die richtige Richtung. Auch wenn Deutschland als Wachstumstreiber bei Fraport weiter hinten ansteht. Für boersengefluester.de bleibt der Titel jedenfalls überdurchschnittlich interessant.
INVESTOR-INFORMATIONEN
©boersengefluester.de
Fraport
WKN
ISIN
Rechtsform
Börsenwert
IPO
Einschätzung
Hauptsitz
577330
DE0005773303
AG
6.916,66 Mio. €
11.06.2001
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Foto: Fraport AG