Fortec Elektronik: Historisch hohe Dividendenrendite

Bei seiner Präsentation auf der MKK Münchner Kapitalmarkt Konferenz Mitte November 2024 konnte sich Florian Pesahl, CEO von Data Modul, einen kleinen Seitenhieb Richtung Fortec Elektronik in der Frage-Antwort-Runde mit den Investoren nicht verkneifen. Angesprochen auf die – verglichen mit der in Teilbereichen konkurrierenden Fortec Elektronik AG – nochmals sehr viel kräftigen Rückgänge von Data Modul bei Umsatz und Ergebnis, sagte Pesahl nur, dass Fortec seine Prognosen vermutlich ebenfalls noch deutlicher korrigieren muss. Nun: Zumindest mit den wenige Tage später kommunizierten Zahlen für das Auftaktquartal des Geschäftsjahrs 2024/25 (30. Juni) blieb Fortec-CEO Sandra Maile standhaft und bestätigte ihren Ausblick für das Gesamtjahr.

Demnach rechnet der Systemzulieferer von Elektronikprodukten wie Displays, Embedded Boards und Stromversorgungsgeräten für das Gesamtjahr weiterhin mit Erlösen zwischen 95 und 110 Mio. Euro sowie einem EBIT (Ergebnis vor Zinsen und Steuern) in einer Bandbreite von 6 bis 8 Mio. Euro. Im Mittel würde Fortec damit sein Ergebnis aus dem Vorjahr etwa stabil halten. Das ist jetzt kein Grund für Luftsprünge, zumal die Gesellschaft für 2022/23 bereits ein EBIT von 10,7 Mio. Euro auf der Uhr hatte. Aber auch Fortec ist umgeben von Realität – und die ist zurzeit alles andere als einfach. Das zeigt sich schon daran, dass die Gesellschaft aus Germering bei München das Auftaktquartal 2024/25 mit einem EBIT von minus 0,2 Mio. Euro beendete – nach plus 3,5 Mio. Euro in der vergleichbaren Periode des Vorjahrs. Boersengefluester.de ist sich nicht sicher, ob es überhaupt schon einmal ein negatives Betriebsergebnis auf Quartalsbasis bei Fortec gab: In den vergangenen zehn Jahren jedenfalls nicht. Das wiederum zeigt, wie schwierig die Lage zurzeit ist.

Fortec Elektronik Kurs: 18,20

Entsprechend halten die Analysten von Montega den Ausblick, trotz der leichten Belebung im Auftragsbestand von 53,4 auf 57,2 Mio. Euro, noch immer für einigermaßen sportlich und prognostizieren für 2024/25 ein EBIT von 5,8 Mio. Euro – also leicht unterhalb der offiziellen Guidance. „Wir sehen in der aktuellen Bewertung aber zu viel Negatives eingepreist und bestätigen unser Rating“, heißt es in der jüngsten Montega-Studie. Demnach gilt weiterhin: „Kaufen“ mit Kursziel 27 Euro. Für zunehmendes Investoreninteresse dürfte nach Auffassung von boersengefluester.de insbesondere die Mitte Februar 2025 anstehende Hauptversammlung (HV) mit der unverändert gelassenen Dividende von 0,85 Euro je Aktie sorgen. Immerhin bringt es der Titel damit auf eine Rendite von fast 4,5 Prozent.

Das ist fast ein Prozentpunkt mehr als im langjährigen Mittel. Dabei verfügt Fortec über solide Bilanzen und schüttet nicht aus der Substanz aus. Zudem notiert der Smallcap um gerade einmal 10 Prozent über dem Buchwert, auch das eine historisch günstige Chance. Bleibt nur zu hoffen, dass der Data Modul-Vorstand sich bezüglich der Fortec-Prognose irrt und vor allen Dingen auch sein eigenes Unternehmen durch die Krise manövriert. „Restrukturierungsmaßnahmen haben wir bislang vermieden. Wir müssen erst schauen, wie sich die Lage entwickelt“, sagte Florian Pesahl auf der MKK. Die Zurückhaltung hat einen Grund, denn erfahrungsgemäß kosten derartige Programme erst einmal richtig viel Geld.

Data Modul Kurs: 27,60

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