Als die Douglas Holding im März 2024 ihr Kapitalmarkt-Comeback im Handelssaal der Börse Frankfurt einläutete, war richtig viel los auf dem Parkett – inklusive der großzügigen Dekoration in der Firmenfarbe Mint. Hat alles nicht geholfen: Den Ausgabekurs von 26 Euro hat die Notiz der Parfümeriekette bis heute nicht wiedergesehen. Im Tief knickte der Kurs sogar bis unter die Marke von 17 Euro, hat sich seitdem aber wieder einigermaßen erholt und hält sich knapp unter 20 Euro. Einen Empfehlungsboost als klassische Weihnachtsaktie hat es für die Douglas-Aktie bislang nicht gegeben. Noch immer lastet auf dem Titel das starke Engagement von CVC Capital Partners sowie der Familie Kreke (Aufsichtsrat) mit der für Private Equity typisch üppigen Finanzverschuldung von zuletzt netto knapp 2.287 Mio. Euro, die damit sogar leicht höher als der reine Börsenwert von 2.086 Mio. Euro ist.
Dem steht aber immerhin ein um Sondereffekte adjustiertes Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (bereinigtes EBITDA) von 808,6 Mio. Euro entgegen. Die Relation von Verschuldung zu EBITDA ist mit einem Faktor von gut 2,8 damit gerade noch akzeptabel, zumindest wenn man die Kombination dieser beiden Kennzahlen als guten Indikator akzeptiert. Außerdem stimmt die Richtung, denn im Vorjahr zeigte die Douglas Holding hier noch ein schwindliges Multiple von 4,7. Bis Ende des laufenden Geschäftsjahrs will der Vorstand die Relation von Verschuldung zu EBITDA aber in den Bereich um 2,0 senken. Erst wenn dieses Etappenziel erreicht ist, werden auch Dividenden für Aktionäre zum Thema. Dieser doch recht lange Zeitstrahl kommt nicht so richtig gut an in Börsenkreisen. Hier hatten sich einige Investoren schneller den Dividenden-Reifegrad gewünscht.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | 2024 | ||
Umsatzerlöse1 | 0,00 | 0,00 | 3.232,70 | 3.119,60 | 3.677,50 | 4.093,90 | 4.451,00 | |
EBITDA1,2 | 0,00 | 0,00 | 176,10 | 291,30 | 530,00 | 683,00 | 730,30 | |
EBITDA-Marge3 | 0,00 | 0,00 | 5,45 | 9,34 | 14,41 | 16,68 | 16,41 | |
EBIT1,4 | 0,00 | 0,00 | -257,40 | -111,30 | -50,70 | 337,10 | 383,50 | |
EBIT-Marge5 | 0,00 | 0,00 | -7,96 | -3,57 | -1,38 | 8,23 | 8,62 | |
Jahresüberschuss1 | 0,00 | 0,00 | -478,60 | -387,60 | -313,70 | 16,70 | 84,00 | |
Netto-Marge6 | 0,00 | 0,00 | -14,81 | -12,43 | -8,53 | 0,41 | 1,89 | |
Cashflow1,7 | 0,00 | 0,00 | 245,00 | 370,20 | 468,10 | 584,70 | 683,60 | |
Ergebnis je Aktie8 | 0,00 | 0,00 | -4,44 | -3,60 | -2,91 | 0,20 | 0,90 | |
Dividende je Aktie8 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 |
Andererseits sollten sich Anleger nicht einseitig auf das Ausschüttungsthema fokussieren, operativ kommt das Unternehmen nämlich ansonsten gut voran und meistert auch den für viele stationäre Einzelhändler so schwierigen Spagat zwischen Ladengeschäft und Online-Vertrieb ausgesprochen gut. Immerhin rund ein Drittel der Erlöse kommen zurzeit über die Webseite. Erfreulich auch der deutliche Anstieg des Free Cashflows von 480,6 auf 524,0 Mio. Euro. Das Geschäft mit Düften und Cremes finanziert sich also aus eigener Kraft. Für das laufende Geschäftsjahr stellt der Vorstand Erlöse zwischen 4.700 und 4.800 Mio. Euro sowie ein bereinigtes EBITDA in einer Bandbreite von 855 bis 885 Mio. Euro in Aussicht. Im Mittel bleibt die operative Marge von etwas mehr als 18,3 Prozent also gleich.
Fürchterlich viel Luft nach oben ist hier auch mittelfristig nicht, doch im Handel zählt jeder Prozentpunkt nach dem Komma. Insgesamt unterschätzt die Börse für unseren Geschmack jedoch das vergleichsweise gut planbare und auch rentable Geschäft des SDAX-Konzerns. Die Analysten der UBS sehen die Aktie zurzeit erst bei 27 Euro als fair bewertet an. Dass es nach dem IPO-Trubel so vergleichsweise ruhig geworden ist, sieht boersengefluester.de jedenfalls eher als gutes Einstiegssignal an.
INVESTOR-INFORMATIONEN | ||||||
©boersengefluester.de | ||||||
Douglas Group | ||||||
WKN | ISIN | Rechtsform | Börsenwert | IPO | Einschätzung | Hauptsitz |
BEAU7Y | DE000BEAU7Y1 | AG | 2.153,85 Mio. € | 21.03.2024 | Kaufen |
Foto: DOUGLAS Group