Egal ob Fußball, Mieten – oder eben auch Wirtschaftskraft:
München bleibt die mit Abstand wichtigste deutsche Stadt. Immerhin sechs DAX-Werte (
Allianz,
BMW,
Infineon,
Linde,
Münchener Rück und
Siemens) haben ihren Hauptsitz an der Isar. Hinzu kommen noch vier MDAX-Konzerne (
MTU Aero Engines,
Osram Licht,
ProSiebenSat.1,
Wacker Chemie), sieben SDAX-Gesellschaften (
BayWa,
Schaltbau Holding,
Scout24,
Sixt,
Sixt Leasing,
Wacker Neuson sowie
Zooplus) und fünf TecDAX (
Cancom,
Siltronic,
Nemetschek,
Telefónica Deutschland,
Wirecard). Im Prinzip gehören sogar noch die in Martinsried – westlich von München – angesiedelten TecDAX-Titel
Adva Optical Networking und
MorphoSys mit in den Kreis. Insgesamt haben aus dem zurzeit 484 deutsche Unternehmen umfassenden Coverage-Universum von boersengefluester.de 63 ihr Headquarter in München – das ist eine Quote von immerhin rund 13 Prozent. Nicht wundern: Normalerweise umfasst unser Gesamtangebot ein paar Titel mehr, aber für diese Auswertung haben wir alle Companys mit rechtlichem Sitz im Ausland wie
Airbus Group,
Dialog Semiconductor,
Qiagen etc. außen vorgelassen.
Die Marktkapitalisierung aller in München ansässigen Konzerne türmt sich nach Berechnungen von boersengefluester.de auf zurzeit (Stand 5.01.2016) 357,7 Mrd. Euro. Es folgen mit weitem Abstand Bonn (104,6 Mrd. Euro) und Stuttgart (103,4 Mrd. Euro). Der Viertplatzierte Leverkusen liegt mit knapp 89 Mrd. Euro schon deutlich im Bereich unterhalb der 100-Milliarden-Euro-Marke. Und Frankfurt – mit seinen immerhin drei DAX-Unternehmen (
Deutsche Bank,
Commerzbank und
Deutsche Börse AG) – kommt „gar” nur auf rund 74 Mrd. Euro. Die Banktürme haben eben längst nicht mehr die Strahlkraft und das Börsengewicht früherer Tage. Parallelen dazu gibt es im Ruhrgebiet: In Essen beispielsweise haben immerhin sechs börsennotierte Gesellschaften ihren Sitz – mit
ThyssenKrupp und
RWE sind sogar zwei DAX-Mitglieder darunter. Stahl und Energie sind allerdings schwierige Themen für Investoren – und so kommt Essen in unserem exklusiven Ranking nur auf Rang zwölf. Allerdings: Die Landeshauptstadt von Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf, schafft es hier sogar nur auf den 22. Platz – trotz
Henkel,
E.ON,
Metro,
GEA Group und
Rheinmetall. Geschlagen geben muss sich NRW auch im direkten Duell mit den Bayern – sowohl was die absoluten Zahl von Firmen angeht als auch deren Börsenwert. Nach den Erhebungen von boersengefluester.de haben in Nordrhein-Westfalen 98 Publikumsgesellschaften ihren Sitz mit einer addierten Marktkapitalisierung von knapp 379 Mrd. Euro. Bayern kommt auf 118 Unternehmen mit 448,2 Mrd. Euro Börsenwert.
Einen Punktsieg gibt es aber auch für Nordrhein-Westfalen: Kein anderes Bundesland beherbergt mehr DAX- und MDAX-Unternehmen als NRW. Auf dem dritten Platz im Länderranking liegt – wie in den Vorjahren auch – Baden-Württemberg. Die Schwaben bringen es auf einen addierten Börsenwert von 246,4 Mrd. Euro – rund 42 Prozent davon stammen aus Stuttgart, wo Firmen wie
Daimler oder die
Porsche Automobil Holding (sie hält 52 Prozent der Stammaktien von
Volkswagen) ihr Headquarter haben. Den größten Sprung nach vorn hat aus Börsensicht Berlin gemacht. Mittlerweile haben dort 47 Unternehmen aus der Datenbank von boersengefluester.de ihren Firmensitz – und das mit einem stattlichen Börsenwert von fast 28,7 Mrd. Euro. Positiv ausgewirkt haben sich hier insbesondere IPOs von Firmen wie
Zalando,
Rocket Internet,
Tele Columbus,
TLG Immobilien oder dem
FinTech-Finanzierer
German Startups Group. Hinzu kommen „Klassiker” wie das Verlagshaus
Axel Springer. Berlin kann also auch Börse.
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Tipp I: Besuchen Sie auch unsere tägliche aktualiserte Übersicht
Top-Ranking der deutschen Börsenstädte[/sws_blue_box]
Immerhin 34 notierte Unternehmen haben ihren Sitz im Hamburg, eine Stadt, die man sonst so gar nicht recht mit dem Thema Börse in Verbindung bringt. Doch neben Platzhirschen wie Beiersdorf, Fielmann oder auch Nordex haben auch bekannte und zum Teil sogar maritime Firmen wie
Aurubis,
Capital Stage,
Eurokai,
Evotec,
Hawesko,
HHLA,
Jungheinrich,
Lotto24,
TAG Immobilien,
VTG oder
Xing ihren Heimathafen an der Elbe. Nur eine untergeordnete Rolle an den Finanzmärkten spielen dagegen – auch nach 25 Jahren Einheit – die neuen Bundesländer. Klammert man Berlin, wo sich Ost und West verwischen, einmal aus, haben Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen (abgesehen von
Carl Zeiss Meditec und
Jenoptik aus Jena) nicht übermäßig viel zu bieten. Das sah zu Zeiten des Solar-Booms schon einmal besser aus. Immerhin: Mit dem auf Gewerbeimmobilien spezialisierten Leipziger Finanzinvestor
publity hat sich im April 2015 mal wieder eine Gesellschaft aus den neuen Ländern aufs Parkett gewagt.
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Tipp II: Kennen Sie schon unsere interaktive Börsenlandkarte
DataSelect Maps? Sollten Sie sich unbedingt mal anschauen: Ein ganz feines Tool! Aktien-Analyser müssen sich ja nicht immer nur um harte Kennzahlen drehen.[/sws_blue_box]...