Kommunikation wirkt eben doch. Jedenfalls ist es auffällig, wie gut sich der Aktienkurs von
Einhell Germany seit dem Auftritt von Finanzvorstand Jan Teichert auf der von
GBC veranstalteten
MKK Münchner Kapitalmarkt Konferenz Ende April 2020 entwickelt hat. Die Zuversicht der Investoren kommt nicht von ungefähr: Nach Auffassung von boersengefluester.de gehörte der Vortrag von Teichert zu den Top 5 der insgesamt knapp 30 Präsentationen auf der ersten virtuellen MKK. Einfach eine gute Mischung aus Finanzdaten, Update zur Produktpalette und der Marktposition des Herstellers von Heimwerkergeräten, Börsenkennzahlen – aber auch kritische Töne wie etwa die bislang unbefriedigende Performance des US-Partners
SnowJoe bei der Positionierung der Marke Einhell in Amerika.
Rückenwind bekommt der Anteilschein von Einhell Germany zudem von den kürzlich vorgelegten Zahlen zum ersten Quartal 2020, die bereits unter dem Einfluss der Einschränkungen durch Corona standen, aber eben doch noch vergleichsweise ordentlich aussehen. Dabei hat das in
Landau an der Isar ansässige Unternehmen die Aussagen fürs Marketing nochmals erhöht. Resultat: Bei einem Umsatzrückgang von 1,5 Prozent auf 154,92 Mio. Euro fiel der Gewinn vor Steuern um 14,6 Prozent auf 8,03 Mio. Euro zurück, was gleichbedeutend mit einer Rendite vor Steuern von 5,18 Prozent ist.
Die bisherige Prognose für das Gesamtjahr, die bei Erlösen von 610 Mio. Euro eine entsprechende Marge von rund 5,5 Prozent vorsah, wird Einhell Germany zwar voraussichtlich nicht mehr einlösen können. Aber in das zwischenzeitlich zu erwartende Loch wird das Unternehmen wohl auch nicht fallen. „2020 sehen wir mittlerweile – trotz Corona – wieder sehr viel positiver“, sagte Teichert auf der MKK. Zur Hauptversammlung am 19. Juni 2020 hat die Gesellschaft eine unveränderte Dividende von 1,40 Euro je Vorzugsaktie auf die Agenda gesetzt, was den Spezialwert auf eine Rendite von knapp 2,4 Prozent befördert. Das reicht jetzt nicht für eine Platzierung in den Dividendencharts. Andererseits gibt es nicht so viele Gesellschaften auf dem heimischen Kurszettel, die gleichzeitig auch ähnlich solide finanziert sind sowie einen Aktienkurs geringfügig über Buchwert vorweisen können.
Rein operativ sind die kabellosen Akkugeräte aus der
Power X-Change-Serie der Wachstumstreiber für Einhell. Im Bereich der Elektrowerkzeuge ist Einhell immerhin die Nummer Nummer 3, hinter
Makita und Spitzenreiter
Bosch. Einen immer größeren Stellenwert bekommt dabei der Absatzkanal E-Commerce, der im April bereits knapp 20 Prozent ausmachte – nach 15,9 Prozent im Jahr 2019. Hier pusht Einhell die eigenen E-Commerce-Aktivitäten, profitiert aber auch davon, dass Baumärkte wie die ebenfalls gelistete
Hornbach Holding diesem Thema zunehmend mehr Gewicht beimessen.
Unter der Annahme, dass die nicht börsennotierten Stammaktien den gleichen Kurs hätten wie die Vorzüge, beträgt der Börsenwert rund 220 Mio. Euro. Bei einem angenommenen Aufschlag der Stämme von 20 Prozent würde sich die Martkapitalisierung auf 245 Mio. Euro erhöhen. Auch das wäre – gemssen an Umsatz und Ergebnis – noch eine sehr moderate fundamentale Einordnung. Per Saldo bleibt die Aktie von Einhell Germany einer der langfristigen Favoriten von boersengefluester.de.
Fotos:
Einhell Germany AG
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