Mit Kursen um 3 Euro bewegt sich die Aktie der Cantourage Group kurz vor dem nahenden dritten Jahrestag des Börsenlistings am 11. November 2022 in der Nähe des All-Time-Lows. Gemessen an der Startnotiz von 6,48 Euro wäre die Performance des Anbieters von Medizinalcannabis schon bitter genug. Noch sehr viel heftiger sieht die Entwicklung jedoch aus, wenn man die verrückten ersten Börsentage mit Kursen von in der Spitze fast 40,50 Euro als Referenz heranzieht. Tatsächlich sorgen sich die Investoren zurzeit jedoch vor einer zu erwartenden regulatorischen Verschärfung, wonach der Versandweg von Medizinalcannabis in Deutschland wieder ausgeschlossen und vor einer initialen Verschreibung ein persönlicher Kontakt zwischen Arzt und Patient stattfinden soll.
Zwar läuft die Branche zurzeit Sturm gegen die geplanten Verschärfungen der unter der vorherigen Regierung auf die Schiene gesetzten Teillegalisierung von Cannabis. Und möglicherweise wird es auch zu Nachbesserungen kommen. Doch schon jetzt scheint es für die Cantourage Group die einzig sinnvolle Option zu sein, noch stärker als ohnehin auf eine breitere internationale Streuung zu setzen. Dabei hatte der Zug so schön Fahrt aufgenommen und die Berliner quasi monatsweise auf neue Rekordzahlen beim Umsatz gehievt. Doch der wirtschaftliche Gegenwind wird zunehmend spürbar – insbesondere in Form der unter Druck kommenden Preise. „Deutschland bleibt in einem regulatorisch und wirtschaftlich herausfordernden Umfeld ein anspruchsvoller Markt. Trotz der aktuell positiven Entwicklung beobachten wir die weiteren Rahmenbedingungen mit der gebotenen Vorsicht“, sagt CEO Philip Schetter.
So liegen die Umsätze im dritten Quartal 2025 mit 20,1 Mio. Euro zwar um fast 7 Mio. Euro über dem vergleichbaren Vorjahresquartal. Im Vergleich mit dem direkten Vorquartal 2025 – also Q2 – sind die Umsätze (auf unkonsolidierter Basis) aber um rund 28 Prozent rückläufig. Und auch das EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) von 3,9 Mio. Euro nach neun Monaten des laufenden Jahres könnte am Ende nicht ausreichen, um die Erwartungen der Analysten zu treffen. Gleichwohl hat boersengefluester.de den Eindruck, dass der Kapitalmarkt bei der Cantourage Group zu einseitig auf die Risiken schielt und die sich bietenden Chancen aus dem internationalen Geschäft unterdrückt. Dabei bietet auch der heimische Markt in einer womöglich neuen regulatorischen Konstellation ein erkleckliches Wachstumspotenzial. Zudem entwickelt Cantourage sein telemedizinisches Angebot rund um die Telecan-Plattform weiter und arbeitet dem Vernehmen nach darüber hinaus an „innovativen Produktformaten“.
Insgesamt blickt der Vorstand sogar zuversichtlich auf das Abschlussquartal – und damit auch auf das Gesamtjahr. Das alles korrespondiert zurzeit mit einem Börsenwert von rund 38 Mio. Euro. Deutlich zu wenig, wenn es nach den Analysten geht, die in der Aktie ein Potenzial von bis zu 10 Euro sehen. Auf dem Eigenkapitalforum der Deutschen Börse AG Ende November in Frankfurt wird sich das Team um CEO Philip Schetter präsentieren. Potenzielle Fragen von Investoren zum regulatorischen Umfeld gibt es sicher genug. Zudem sollte Cantourage auf dem Eigenkapitalforum dann hoffentlich auch den Konzernabschluss für 2024 parat haben.
        
    
             
        
                INVESTOR-INFORMATIONEN
             
          
             
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        Cantourage Group 
        
             
        
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                38,03 Mio. €
             
            
                11.11.2022
             
            
                
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Foto: Freepik
 
                 
                        
 
                
            
 
                            
 
        