Kurspower im Doppelpack gibt es momentan bei Basler:Kurz nachdem der Hersteller von Spezialkameras für den industriellen Einsatz – nach zuvor schwierigen Jahren – unerwartet gute Halbjahreszahlen präsentierte und im Zuge dessen auch gleich die Prognose für das Gesamtjahr 2025 heraufsetzte, gibt es nun noch einen markanten Insiderdeal. So hat COO Hardy Mehl 5.000 Basler-Aktien im Gegenwert von 61.700 Euro gekauft. Kein Wunder, dass die zuletzt etwas zurückgekommene Notiz wieder an Fahrt gewinnt. Der aktuelle Börsenwert beträgt rund 417 Mio. Euro – bei Netto-Finanzverbindlichkeiten von knapp 31 Mio. Euro.
Normalerweise sollte auf diesem Niveau noch deutlich Luft nach oben bestehen. Zum Halbjahr zeigt Basler bei einem Erlösplus um 20 Prozent auf 111,69 Mio. Euro eine signifikante Verbesserung des EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) von 7,08 auf 16,88 Mio. Euro. Das Ergebnis vor Steuern drehte dabei von minus 2,30 auf 7,87 Mio. Euro, womit Basler – bei Erlösen von 111,69 Mio. Euro – auf eine Marge von 7,0 Prozent zum Halbjahr kommt. Für das Gesamtjahr rechnet der Vorstand nun mit Erlösen zwischen 202 und 215 Mio. Euro (zuvor: 186 bis 198 Mio. Euro). Das entspricht etwa dem Niveau von 2023, ist aber noch weit entfernt vom Spitzenwert aus dem Jahr 2022. Bezogen auf das Ergebnis vor Steuern peilt Basler nun eine Rendite zwischen 2 und 6 Prozent an.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick
2019
2020
2021
2022
2023
2024
2025
Umsatzerlöse1
161,96
170,46
214,73
272,20
203,10
183,72
209,00
EBITDA1,2
29,96
34,57
44,53
45,77
1,70
10,01
27,00
EBITDA-Marge %3
18,50
20,28
20,74
16,82
0,84
5,45
12,92
EBIT1,4
17,02
20,06
28,36
28,93
-21,90
-9,78
9,80
EBIT-Marge %5
10,51
11,77
13,21
10,63
-10,78
-5,32
4,69
Jahresüberschuss1
12,87
15,11
20,76
21,36
-13,81
-13,77
6,40
Netto-Marge %6
7,95
8,86
9,67
7,85
-6,80
-7,50
3,06
Cashflow1,7
24,75
37,32
25,33
12,40
4,23
14,64
21,00
Ergebnis je Aktie8
0,43
0,50
0,69
0,71
-0,45
-0,45
0,20
Dividende je Aktie8
0,09
0,19
0,21
0,14
0,00
0,00
0,04
Im Idealfall könnte der Bruttogewinn also bei bis zu knapp 13 Mio. Euro landen. Ursprünglich stellte das Unternehmen eine Rendite vor Steuern zwischen 0 und 5 Prozent in Aussicht. „Insbesondere für das vierte Quartal ist die Sichtbarkeit aufgrund kurzer Bestellhorizonte der Kunden weiter begrenzt. Zudem erschweren bzw. trüben geopolitische Unsicherheiten und die US-Zölle den Ausblick. Diese Risiken führen zu einem relativ breiten Prognosekorridor“, betont Basler im Zwischenbericht. Insofern ist es nicht verwunderlich, dass die Zielrenditen zurzeit unter der zum Halbjahr bereits erreichten Marge liegen. Hinzu kommt, dass die Ahrensburger im ersten Halbjahr einige Großaufträge aus 2024 abgearbeitet haben.
Dabei hätten die Geschäfte noch besser laufen können, doch insbesondere bei Anwendungen im Bereich Elektromobilität muss auch Basler mit Projektverschiebungen oder gar Stornierungen zurechtkommen. Umso erstaunlicher, dass Basler sich trotzdem eine höhere Prognose für 2025 zutraut. So fürchterlich viele Unternehmen legen sich zurzeit ja nicht weiter als bislang aus dem Fenster. Im Gegenteil: Gefühlt gibt es so viele Gewinnwarnungen wie lange nicht. Insofern gehört Basler definitiv zu den positiven Überraschungen. Bewertungstechnisch bleibt es aber so, dass die Investoren mindestens auf 2026/27 schauen müssen, um klare Einstiegssignale geliefert zu bekommen. Oder aber man orientiert sich direkt an COO Hardy Mehl und vertraut auf sein Gespür für die weitere Entwicklung. Insgesamt sieht die Chance-Risiko-Relation auf dem aktuellen Niveau für boersengefluester.de aber vorteilhaft aus.
INVESTOR-INFORMATIONEN
©boersengefluester.de
Basler
WKN
ISIN
Rechtsform
Börsenwert
IPO
Einschätzung
Hauptsitz
510200
DE0005102008
AG
432,81 Mio. €
23.03.1999
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