Baader Bank: Zum Halbjahr gut vorgelegt

Vielleicht ist es nur eine Petitesse und natürlich ist die Baader Bank – wie es der Name schon sagt – eine Bank. Wenn es allerdings um die richtige Vergleichsgruppe der Baader-Aktie aus Börsensicht geht, ist der Titel vermutlich doch besser bei heimischen Finanzdienstleistern wie Lang & Schwarz, Tradegate oder mwb Fairtrade aufgehoben als bei Großbanken wie Commerzbank, Deutsche Bank oder Brokern wie flatexDEGIRO. Streng genommen ist die Baader Bank sogar längst so etwas wie ein Plattform-Unternehmen: Die Aktivitäten reichen von umfangreichen Aktivitäten als Abwicklungsbank für Neobroker wie Scalable oder den Smartbroker+ bis hin zu klassischen Tätigkeiten im Bereich Market Making oder auch der Begleitung von Kapitalmarkttransaktionen von Unternehmen sowie Aktien-Research. Selbst ein Windpark in Kroatien gehört seit vielen Jahren zum Konzernverbund des in der Nähe von München ansässigen Unternehmens, wenn auch nur als Randbereich, der bei einem anständigen Preis prinzipiell auch zur Disposition steht.

All das ändert aber nur wenig daran, dass die operativen Ergebnisse der Baader Bank eng mit der Stimmung am Kapitalmarkt verknüpft sind. Entsprechend wundert es auch nicht, dass die Aktie mal super angesagt ist, dann aber auch wieder fallengelassen wird wie eine heiße Kartoffel. Das wiederum eint das Papier mit dem Anteilschein von Lang & Schwarz, wobei die Aktie der Düsseldorfer zuletzt einen noch dynamischeren Lauf hatte. Bewertungstechnisch hat die Baader-Aktie dafür momentan die besseren Karten. Dank signifikant höherer Erlöse aus dem Zins-, Provisions- und Handelsgeschäft kletterte der Gewinn vor Steuern im ersten Halbjahr 2024 sehr deutlich von 2,90 auf 20,34 Mio. Euro. Das im Vorjahr noch nahe der Nulllinie gelegene Ergebnis je Aktie machte einen Satz auf 0,21 Euro.

Baader Bank Kurs: 3,87

Eine gute Basis, um wie, auf der jüngsten Hauptversammlung (HV) von CEO Nico Baader avisiert, zur HV im kommenden Jahr die Dividendenzahlung wieder aufzunehmen. Nun: Deutlich wichtiger für Investoren wird sein, wie sich der Chartverlauf der Baader-Aktie in den kommenden Quartalen darstellen wird. Momentan konsolidiert die Notiz ein wenig im Bereich um 4 Euro. Sollten Umsatz und Ergebnis nicht komplett wegsacken im zweiten Halbjahr, müsste der Titel Luft bis in den Bereich um 5 Euro haben. Auf diesem Niveau käme das Unternehmen dann auf einen Börsenwert von gut 245 Mio. Euro, was auf Basis der Gewinnschätzungen von boersengefluester.de einem KGV von rund 15 entspricht. Der Aufschlag zum Buchwert liegt dabei momentan bei gerade einmal knapp zehn Prozent. Insgesamt bietet der Spezialwert damit eine ansprechende Chance-Risiko-Kombination. Die Handesumsätze in der Aktie sind für Privatanleger in der Regel ausreichend groß, selbst wenn "nur" etwas mehr als 28 Prozent der Aktien dem Streubesitz zuzurechnen sind. Ungefähr zwei Drittel der Stimmen liegen in der Baader Beteiligungs GmbH.

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